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Die Drake-Gleichung
dient zur Abschätzung der Anzahl der
intelligenten Zivilisationen in unserer
Milchstraße. Sie wurde von Frank Drake, einem
Astrophysiker, aus der USA, entwickelt.
Im November 1960 trafen sich, zum ersten Mal,
Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen in
Green Bank, um über die Wahrscheinlichkeit
extraterrestrischer Intelligenzen und der Suche
nach ihnen zu diskutieren. Frank Drake war dabei
für die wissenschaftlichen Inhalte, mögliche
Denkansätze und Theorien verantwortlich.
Für die Konferenz schrieb Drake einige wichtige
Diskussionspunkte auf und fragte sich in welcher
Abfolge die Themen behandelt werden sollten. Alle
Tagesordnungspunkte besaßen die gleiche
Wichtigkeit, standen aber in keinem direkten
Verhältnis zueinander. |
Drake ordnete jeden
Tagungspunkt einem symbolischen Faktor zu. Sodann zog er
die einzelnen Faktoren zu einer, aus simplen
Multiplikationen bestehenden, Formel zusammen. Auf diese
Art sollte die Anzahl hoch entwickelter und
kommunikationsbereiter Zivilisationen, in der Galaxie,
bestimmt werden können.
Frank Drake stellte diese Gleichung auf der Konferenz vor
und sie wird seitdem auch als Green-Bank-Formel oder
SETI-Gleichung bezeichnet. (Frank Drake benutzt andere
Indizes, als in Definition 2.7.2 angegeben)
9.1.1 Gleichung |
N = R · fp
· n · fL
· fi
· fc
· L |
R ist die mittlere Sternentstehungsrate
pro Jahr in unserer Galaxie. Je nach dem ob man
Galaxien, Sternhaufen oder stellare Nebel betrachtet
schwankt der Wert für R zwischen 4
und 19. Der Mittelwert beträgt dann 11,5.
Der universelle Wert wird mit 1,45
angegeben.
fp ist die
Wahrscheinlichkeit für ein Sternsystem mit Planeten.
Hier wird der Wert aus den bisherigen Betrachtungen
genommen, also fp
= Fp =
0,014.285 = 1:70.
n ist die Anzahl der Planeten in der
habitablen Zone. Da wahrscheinlich nur ein Planet in der
habitablen Zone eine Zivilisation hervorbringt wird n
gleich eins gesetzt. Die Erklärung dazu erfolgt weiter
unten.
fL ist die
Wahrscheinlichkeit für Planeten die Leben aufweisen.
Auch hier wird der Wert aus den bisherigen Betrachtungen
genommen, somit fL
= FL = 0,1 =
1:10.
fi ist die
Wahrscheinlichkeit für Planeten mit intelligenten
Spezies, die technologischen Zivilisationen hervor
gebracht haben.
Der Ansatz ist hier:fi
= Fi · Fz
Es wird der Wert aus den bisherigen Betrachtungen
(Kapitel 5.3) für Fi
genommen, somit Fi
= 0,076.923 = 1:13
Es wird auch hier der Wert aus den bisherigen
Betrachtungen (Kapitel 6.4) für Fz genommen,
somit Fz
= 1:8
Damit gilt insgesamt: fi
= Fi · Fz
= 1:13 · 1:8 = 1:104
fc ist die
Wahrscheinlichkeit für den Wunsch nach Kommunikation.
Dieser Wert wird gleich 1 gesetzt. Die Erklärung dazu
erfolgt weiter unten.
L ist die Lebensdauer einer
kommunikationsfähigen Zivilisation. Wie im Axiom 7.2.1
definiert, wird die Lebensdauer auf minimal 400.000 -
800.000 Jahre angesetzt.
N ist die Zahl der gegenwärtig
vorhandenen kommunikationswilligen und
kommunikationsfähigen Zivilisationen, in der Galaxie.
Die Drake-Gleichung kann jetzt teilweise als Funktionen
der Parameter des Grundmodells ausgedrückt werden:
9.1.2 Gleichung |
N = R · Fp·
n · FL
· Fiz
· fc
· L |
Einsetzten der Werte, in die Drake-Gleichung 9.1.2:
N = (1,45-19) · 1:70
· 1 · 1:10
· 1:104
· 1
· (400.000-800.000)
N = 8 - 209 außerirdische technologische
Zivilisationen
Äquivalent und damit vergleichbar zur Drake-Gleichung,
ist die Gleichung 8.4.2 aus dem Allgemeinen Grundmodell,
die alle technologischen Zivilisationen in der Galaxie,
auf erdähnlichen Planeten, beschreibt.
Nach Satz 8.4.5 beträgt die Anzahl der Sternsysteme, in
der Galaxie mit erdähnlichen Planeten, in habitablen
Zonen, die technologische Zivilisationen tragen könnten,
maximal wahrscheinlich zwischen 27 800. Das
Drake-Fenster liegt gut im unteren Bereich des
verallgemeinerten Grundmodell-Fensters.
Somit ergibt sich eine Übereinstimmung des
Drake-Fensters, mit den bisherigen
Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen aus dem Grundmodell
(Kapitel 1-7) bzw. dem Allgemeinen Grundmodell (Kapitel
8).
Es lässt sich daraus schließen, dass der Wert im
Grundmodell für einen erdähnlichen Planeten eher bei Fe
= 0,01 liegt.
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